Keine Klimaanlage und übermäßige Hitze in der neuen Dialysestation beim Schwarzwald-Baar-Klinikum: Das sind die Vorwürfe eines Patienten. Architekt und Personal erklären, warum das Klimagerät
fehlt und ob das für Schwierigkeiten sorgt.
Deutschland erlebte die letzten Monate einen wahren Rekordsommer – die Thermometer-Anzeige kletterte vielerorts in der Bundesrepublik in nie erreichte Höhen. Die Hitze verursachte allerdings auch Probleme. So geschehen in der neuen Dialysestation beim Schwarzwald-Baar-Klinikum. Ein weit über 80-jähriger Patient schilderte die dortige Situation in den Sommermonaten: „Leider wurde beim Neubau des Dialysezentrums eine Klimaanlage vergessen. Dies war in den vergangenen Hitzewochen spürbar. Im großen Dialyseraum schwitzten täglich betagte und schwer erkrankte Patienten vor sich hin. Genauso ging es den fleißigen Schwestern, Pflegern und Ärzten. Aus meiner Sicht ist das Fehlen einer Klimaanlage ein Skandal.“
In der Station befinden sich zahlreiche Patienten, die dreimal die Woche für vier bis fünf Stunden an ein Dialysegerät gebunden, Zeit im Inneren des Krankenhauses verbringen müssen. Eine
Klimaanlage habe man nicht vergessen, verdeutlichte Architekt Herbert Pleithner auf SÜDKURIER-Nachfrage: „Die neue Dialysestation besitzt keine Klimaanlage. Durch eine solche Anlage würde es
vielen Patienten zu kalt werden. Außerdem atmen hier alle dieselbe Luft ein- und aus. Eine Klimaanlage würde die Ansteckungsgefahr für Krankheiten unter den Patienten erhöhen. Stattdessen kühlen
wir nachts mittels der Lüftungsanlage die Räume des Gebäudes.“
Die 79-jährige Elfriede Braun aus Spaichingen muss seit vier Jahren regelmäßig zur Dialyse. Sie kennt auch noch die alte Station im Schwenninger Krankenhaus: „Die neuen Räume sind großzügiger. Davon abgesehen hat sich nicht wirklich viel verändert. Das Personal ist immer noch sehr nett und die Versorgung ist wunderbar.“ Elfriede Braun sei jeweils montags, mittwochs und freitags in der Station im Klinikum. Die große Hitze der letzten Monate empfand die 79-Jährige nicht als übermäßige Belastung: „Es wird halt etwas warm, aber das wird es auch in der Wohnung zu Hause.“
Ähnlich empfindet auch Stationsleiterin Eva Weißbrodt: „Das ist wie überall: wenn die Außentemperaturen steigen und es draußen 38 Grad Celsius hat, wird es eben hier drinnen auch etwas wärmer.“ Eine außerordentliche Belastung für Personal oder Patienten sei das allerdings nicht, so die Krankenschwester der Station.
„Gerade dieser Sommer war in punkto Hitze ja enorm. Seit das Zentrum hier besteht, hatten wir noch keine derartigen Temperaturen“, sagt Dialyse-Arzt Thomas Quaschning und ergänzt: „Im Zuge solch
hoher Temperaturen heizt sich das ganze Gebäude, trotz Kühllüftung, unweigerlich nach und nach auf. Wenn allerdings durch die Wärme ein dauerhaftes Problem bestehen würde, hätten wir das schon
beheben lassen.“